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Tod und Leben

Der Bruder des Captains ist sehr krank, er wird bald sterben. Die Ärzte diagnostizierten einen bösartigen Hirntumor – inoperabel, er ist zu groß und beidseitig und er wächst schnell. Daher resultierte die lange Schreibpause.

Eigentlich haben die beiden Brüder nicht mehr viel miteinander zu tun, doch die Krankheit des Bruders nimmt den Captain sehr mit. Die Charaktere der beiden Brüder gehen diametral auseinander: Einerseits der empathielose Egoist,  andererseits der mitfühlende und verantwortungsbewusste Captain. 

Der egoistische Bruder hat, ich bin geneigt, es unverdient zu nennen, Glück: Seine Frau, die sich schon vor einiger Zeit von ihm getrennt hat, eilte an sein Krankenlager und pflegt ihn jetzt. Eine solche menschliche Größe ist selten.  Ich weiß nicht, ob ich so etwas könnte, nach einer Beziehung voller Gleichgültigkeit, Ignoranz und Lieblosigkeit, nach anschließender Trennung den Mann zu pflegen, der dafür verantwortlich ist. 
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Wenn Frauen sich über Sex unterhalten ...

Gestern besuchte mich eine Freundin. Wir sehen uns nicht so oft, doch nicht die Quantität einer Beziehung ist wichtig, sondern die Qualität. Sie ist eine großartige Person, warmherzig und mit viel Humor. Sie arbeitet als Therapeutin und Supervisorin, ich nutze ihre Erfahrung immer gerne, um mir unverständliches Verhalten anderer Menschen „übersetzen“ zu lassen. 

Doch gestern hatte sie ein Problem. Seit einiger Zeit hat sie eine neue Beziehung, sie liebt diesen neuen Mann sehr wegen seiner Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit. Doch leider ist dieser Mann, obwohl schon über 40 Jahre alt, sexuell sehr unerfahren. Was Frauen so gefällt, entzieht sich seiner Kenntnis. Wir kamen aber beide zu der Ansicht, dass es Männer bei uns Frauen auch besonders schwer haben, denn bei jeder neuen Frau muss der Mann neu lernen, was ihr gut gefällt. Wir Frauen sind doch zu verschieden, die Bandbreite ist zu groß.

Der neue Mann meiner Freundin genießt den Sex mit ihr sehr, aber er gestaltet ihn sehr konventionell. Er steckt ihr seinen steifen Penis hinein,...
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Besuch


Vor ca. drei Wochen besuchte mich eine Nachbarin. Sie wohnt ein paar Häuser weiter. Eigentlich haben wir nichts miteinander zu tun, außer dass wir uns grüßen, wenn wir uns auf der Straße begegnen. Sie klingelte also an der Tür, ich öffnete, war überrascht und lies sie höflich ins Haus.

Gastfreundlich wie ich bin, kochte ich uns einen Tee. Wir setzten uns gemeinsam auf die gemütliche Bank in der Küche und ich war nun bereit, zu erfahren, was es mit diesem Besuch auf sich hatte. Sie fing auch gleich an zu reden, es schien fast, als hätte sie in Erwartung des Gesprächs die Wörter alle schon hochgewürgt und in ihrem Mund zu mir getragen. Nun öffnete sie ihren Mund und die Sätze purzelten mir entgegen. 
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Allein


Der Captain ist zwei Tage nicht zu Hause. Er ist auf einer Sitzung in Berlin. Ich vermisse ihn jetzt schon. Eigentlich wollte ich gestern Abend noch Sex zum Abschied, da ich jetzt zwei Nächte allein verbringen muss. Doch leider war er Gestern zu ausgelaugt für körperliche Spiele. 

Sein Arbeitstag war lang und stressig, er kam erst um 19.30 nach Hause. Danach aßen wir im Garten zusammen zu Abend und unterhielten uns. Das ist die schönste Zeit des Tages, wenn wir in intimer Zweisamkeit zusammen sitzen und den Tag Revue passieren lassen. Zum Relaxen trank er noch etwas Cidre, den er so liebt. Als wir dann endlich zusammen im Bett landeten, hatte er kaum noch Kraft, mich zu umarmen. Da half es auch nichts, dass ich in letzter Zeit nackt schlafe. 
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Fick dich ins Knie!

Mein Captain (so werde ich hier meinen Geliebten, meinen Gefährten nennen) und ich waren auf eine Feier eingeladen. Ich freute mich sehr darauf. Es sollten Akademiker kommen, Intellektuelle, auch zwei Künstler. Ich freute mich riesig auf die Gespräche. 

Ich habe nicht studiert, leider. Ich hätte es gerne, doch es ging nicht. Meine Kindheit und Jugend war zu wüst, zu gewalttätig und lieblos, als das es mir einen vernünftigen Start ins eigenständige Leben ermöglicht hätte. Doch davon soll dieses Blog nicht handeln. Ich will über das Jetzt berichten, doch ab und an kann es, sollte es dem Verständnis dienen, einen Ausflug in die Vergangenheit geben.

Diese Feier entwickelte sich leider so, wie die meisten anderen auch. Die Frauen unterhielten sich, obwohl sie in einem Alter waren, in dem man von einer entwickelten Persönlichkeit und entwickelten Interessen ausgehen konnte - gerade bei Akademikerinnen -  über das Übliche. 

Die Männer verzogen sich in eine Ecke und quatschten über Whiskey, über Single Malt. Sie übertrafen sich, oder versuchten es zumindest, mit der Nennung der seltensten Whiskey-Marken. Es klang wie die intellektuelle Version von dem uralten Spiel „wer hat den Längsten?“ Boring, boring, boring.

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Mein Leben

Dies ist mein Leben. Hier erzähle ich. Sonst niemand.

Ich bin eine Frau. Ich werde nur über mich schreiben, über mein Erleben. Ich werde viel über Sex schreiben, aber niemals wird es Pornographie sein. Es geht nicht um ein Aufgeilen, sondern nur um das Verstehen.